Reinickendorf beschildert Parks um auf Wildtierfütterung hinzuweisen
In einem Antrag forderte die CDU-Fraktion Reinickendorf das
Aufstellen von mehrsprachigen Schildern, um in Parks und an Seen
auf das Verbot von Tierfütterungen hinzuweisen. Nun meldet das
Bezirksamt Vollzug. Und geht einen Schritt weiter.
„Füchse oder Enten finden auch ohne den Menschen ausreichend
Nahrung. Oftmals werden die Tiere durch nicht artgerechte
Fütterung sogar krank. Deshalb gilt in Berlin ein grundsätzliches
Fütterungs-Verbot, das jedoch oftmals nicht beachtet wird. Es ist
deshalb eine gute Nachricht, dass das bezirkliche Straßen- und
Grünflächenamt in unseren Parks und an unseren Seen
mehrsprachige Warn-Schilder aufgestellt hat“, begründet der
Vorsitzende der CDU-Fraktion Reinickendorf, Marvin Schulz, den
Antrag seiner Fraktion, der das Bezirksamt ersucht, an Orten, wo
das verbotene Füttern von Wildtieren verstärkt festzustellen ist,
durch mehrsprachige Beschilderung auf die schädlichen Folgen
und das gesetzliche Verbot hinzuweisen.
Das Füttern von Wildtieren, speziell Enten, Gänsen und Schwänen
ist überdies noch aus weiteren Gründen problematisch. Die Tiere
verlieren durch das Füttern die Scheu vor dem Menschen.
Langfristig kann der Nahrungsüberfluss sogar zu problematischer
Überpopulation führen. Auch umweltpolitische und gesundheitliche
Risiken gibt es.
„Futterreste an Seen locken nicht nur unerwünschte Tiere an,
sondern verunreinigen das Wasser. Dadurch kommt es vermehrt zu
problematischer Algenbildung. Es kann sogar zu einer erhöhten
Entwicklung von Bakterien und Toxinen führen, die für den
Menschen gefährlich sind. Zurecht ist die Wildtierfütterung deshalb
eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße in Höhe von bis zu
5.000 Euro geahndet werden kann“, führt der ordnungspolitische
Sprecher der CDU-Fraktion Reinickendorf, Felix Schönebeck aus.
Er hatte den Antrag für die CDU-Fraktion Reinickendorf im Sommer
2022 gestellt. Schönebeck ergänzt: „Die Wildtierfütterung ist
lediglich in so genannten Notzeiten erlaubt. Eine solche Futternot
ist in Berlin allerdings nicht gegeben. Im Gegenteil: Die Tiere finden
in der Natur ausreichend Futter und können auch einen
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kurzfristigen Futtermangel längere Zeit problemlos überleben. Man
tut ihnen mit der Fütterung nichts Gutes – im Gegenteil!“
Das bezirkliche Straßen- und Grünflächenamt in Reinickendorf, das
seit der Wiederholungswahl wieder von der CDU verantwortet wird,
hat der CDU-Fraktion Reinickendorf als Reaktion auf den von ihr
gestellten Antrag nun mitgeteilt, dass z.B. im Schäfersee-Park,
unweit des dortigen Sees, bereits entsprechende Schilder
aufgestellt wurden. Um möglichst viele Menschen für die Probleme
der Wildtierfütterung zu sensibilisieren, weisen die Schilder in
verschiedenen Sprachen auf grundsätzliche Regeln hin. Darüber
hinaus hängen im Schäfersee-Park sogar Schilder, die das richtige
Verhalten in Grünanlagen und Parks in Form von Piktogrammen
erklären.
Dass einzelne Reinickendorfer jedoch nicht in der Lage sind, diese
grundlegenden Regeln zu befolgen, zeigt der Hinweis, der
Bezirksamtes, dass die Schilder bisher nur als kostengünstige
Variante in Form von laminierten Ausdrucken aufgehängt werden,
weil sie aufgrund von Vandalismus bereits mehrfach erneuert
werden mussten.
„Sauberkeit schafft Sicherheit. Insofern ist die Beschilderung zum
richtigen Umgang mit der bezirklichen Natur und Tierwelt ein
wichtiger Beitrag für ein Reinickendorf, in dem sich die Menschen
wohlfühlen können. Es ist bedauerlich, dass Einzelne das
offensichtlich nicht akzeptieren können. Es freut mich allerdings,
dass unser Bezirksamt mitteilte, dass es an einer Initiative mitwirke,
um eine berlinweite Beschilderung durchzuführen. Die zunehmende
Vermüllung des öffentlichen Raumes stellen wir seit Jahren in der
ganzen Stadt fest. Deshalb braucht es eine gemeinsame
Kraftanstrengung, um das Problem in den Griff zu bekommen.“,
sagt Marvin Schulz abschließend.