Häusliche Gewalt in Reinickendorf: 20 Beratungsprozesse wöchentlich

132 Frauen haben im Jahr 2023 im Familien- und Stadtteilzentrum Haus am See konkrete Unterstützungsangebote zum Schutz gegen häusliche Gewalt erhalten. Die Anzahl der mündlichen Beratungen ist deutlich höher. Das geht aus einer schriftlichen Anfrage der CDU-Fraktion Reinickendorf an das Bezirksamt hervor.

"Der Umgang mit häuslicher Gewalt ist oftmals noch schambehaftet. Es ist deshalb wichtig, dass der Bezirk unterschiedliche, niedrigschwellige Angebote unterbreitet, damit Betroffene Hilfe bekommen. Dass derzeit wöchentlich 20 - 30 Beratungsprozesse stattfinden, zeigt den immensen Unterstützungsbedarf", sagt der Vorsitzende der CDU-Fraktion Reinickendorf, Marvin Schulz. Er ergänzt: "Wir werden das Thema regelmäßig in der parlamentarischen Debatte aufrufen, um uns fortlaufend unterrichten zu lassen und bei Bedarf weitere Maßnahmen ergreifen zu können."

Das Reinickendorfer Bezirksamt fördert eine Beratungsstelle im Familien- und Stadtteilzentrum Haus am See in Reinickendorf mit finanziellen Mitteln. Hier erhalten von häuslicher Gewalt betroffene Personen entlastende, psychosoziale Gespräche, Informationen, wie Gewaltschutzmaßnahmen beantragt werden können sowie Unterstützung und Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen und Formularen.

"In Notsituationen sind schnelle und konkrete Hilfsangebote wichtig. Außerdem hilft es, sich zu vernetzen, um zu erkennen, dass man nicht alleine ist", stellt die stellvertretende Vorsitzende der Reinickendorfer CDU-Fraktion, Sylvia Schmidt, fest. Sie fügt hinzu: "Es ist deshalb richtig, wenn in den bezirklich geförderten Stellen eine kostenlose, rechtliche Beratung durch Anwälte, die Vermittlung in Schutzeinrichtungen sowie die Teilnahme an Gruppenaktivitäten angeboten werden."