Betriebskostenabrechnung in Tegel-Süd: Mieter nicht alleine lassen

Kurz vor dem Jahreswechsel ins Jahr 2024 erhielten die Mieter der GEWOBAG in Tegel-Süd ihre Betriebskostenabrechnungen für das Jahr 2022. Diese waren verbunden mit sehr hohen Nachzahlungsforderungen, die selbst unter Berücksichtigung der allgemeinen Preissteigerungen für die Mieter nicht nachvollziehbar sind, insbesondere weil die meisten von ihnen die monatlichen Vorauszahlungen bereits angepasst und die Nutzung der Heizung deutlich reduziert haben.

 

Schnell organisierte sich in Tegel-Süd eine Gruppe betroffener Mieter, die sich auch in der Öffentlichkeit schnell Gehör verschaffen konnte. Über 200 Mieter haben sich innerhalb einer Woche beim Tegeler CDU-Bezirksverordneten Felix Schönebeck gemeldet und ihre Betriebskostenabrechnungen übermittelt . Eine Abfrage Schönebecks unter 137 Betroffenen hat ergeben, dass knapp ein Viertel (23%) bis zu 1000 Euro, etwas mehr als die Hälfte (55%)  zwischen 1000 und 2000 Euro und knapp ein Fünftel (18%)  zwischen 2000 und 3000 Euro für das Jahr 2022 an Betriebskosten nachzahlen sollen. Vereinzelt gibt es auch Nachzahlungsforderungen über 3000 Euro, die höchste bislang bekannte beträgt rund 7000 Euro.

 

Dabei fällt auf, dass bestimmte Straßenzüge und Häuser im Vergleich zu anderen in der unmittelbaren Nachbarschaft extrem abweichende Betriebskosten aufweisen. Die Ursache dafür ist bislang unklar. Für viele Mieter ist die Nachzahlung derzeit jedenfalls nicht zu bewältigen. Deshalb hat die CDU-Fraktion im Rathaus Reinickendorf für die Sitzung am 10. Januar 2024 einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, der die GEWOBAG-Mieter in Tegel-Süd beim Umgang mit den Betriebskostenabrechnungen 2022 unterstützen soll.

 

“Für uns ist klar, dass wir die Mieter in Tegel-Süd mit diesem Problem nicht allein lassen. Sollte die Überprüfung der Betriebskostenabrechnungen mit hohen Nachzahlungen ergeben, dass diese korrekt sind, regen wir bei der GEWOBAG ein umfassendes Beratungsangebot an sowie die Möglichkeit, Ratenzahlungen für die betroffenen Mieter anzubieten”, so der Reinickendorfer CDU-Fraktionschef Marvin Schulz.

 

“Die Briefe der GEWOBAG kurz vor Weihnachten waren für die betroffenen Mieter ein schwerer Schock. Viele sind mit der Nachzahlung von mehreren tausend Euro finanziell völlig überfordert. Erschwerend hinzu kommt die fehlende Nachvollziehbarkeit der Höhe. Deshalb fordern wir, dass die GEWOBAG die offenen Nachzahlungen für betroffene Mieter vorerst stundet und die Mieter nicht zahlen müssen, bis die vollständige Überprüfung der Angelegenheit abgeschlossen ist”, erklärt Felix Schönebeck, der auch Vorsitzender der örtlichen CDU Tegel ist.

 

Geht es nach der CDU-Fraktion Reinickendorf, muss auch der Grund für die sehr unterschiedlich hohen Betriebskosten in bestimmten Häusern der GEWOBAG in Tegel-Süd ermittelt werden.

 

“Ergänzend dazu gehört auch die Systematik der Abrechnung für das genannte Gebiet auf allgemeine Fehler, die auf sämtliche Betriebskostenabrechnungen durchschlagen, auf den Prüfstand”, ergänzt der Bezirksverordnete Hans-Peter Ott (CDU).

 

Neben dem Dringlichkeitsantrag der CDU-Fraktion stehen auch zwei Einwohneranfragen für die morgige Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung auf der Tagesordnung. Das Thema wird aber auch darüber hinaus die Reinickendorfer Kommunalpolitik noch einige Zeit bewegen.