Sinnvollen Verkehrsmix im Alten Bernauer Heerweg zulassen!
In der Aprilsitzung der Reinickendorfer Bezirksverordnetenversammlung (BVV) erklärte die Reinickendorfer Verkehrsstadträtin Korinna Stephan (Grüne), den Alten Bernauer Heerwegs in Lübars vorerst nicht zu ertüchtigen. Da sie damit gegen einen von der BVV gefassten Beschluss verstößt, kritisiert die CDU-Fraktion Reinickendorf ihre Mitteilung.
„Die CDU-Initiative zur Ertüchtigung des Bernauer Heerwegs soll Lübars vom Durchgangsverkehr entlasten. Das ist nötig, weil die Bebauung der freien Flächen in Lübars und des angrenzenden Pankows zukünftig zu noch mehr Verkehr durch den denkmalgeschützten Lübarser Dorfkern führen wird. Diese Planungen nun trotz Beschlusses des Kommunalparlaments nicht weiter voranzutreiben, ist nicht nur inhaltlich falsch sondern auch gegenüber der BVV bedenklich.“
Die Pläne zur weiteren Ertüchtigung des Alten Bernauer Heerwegs würden vorerst aus zwei Gründen ruhen, heißt es.
Erstens müsse das Bezirksamt vor der Umsetzung der Maßnahme noch einen landschaftsplanerischen Begleitplan erstellen.
Weiterhin wolle Frau Stephan jedoch zunächst einmal prüfen, ob der Alte Bernauer Heerweg nicht eher eine geeignete Radverkehrsroute sein könne. Motorisierter PKW-Verkehr würde dort dann nicht stattfinden.
Auf Nachfrage in der BVV führte Frau Stephan aus, dass sie die Öffnung des Alten Bernauer Heerwegs für eine sinnvolle Maßnahme zur Stärkung des Radverkehrs, nicht jedoch unbedingt für eine sinnvolle KfZ-Strecke hielte.
Weitere Beratungen dazu sollen zukünftig im Reinickendorfer Mobilitätsrat geführt werden, bevor das Thema ggf. erneut in den parlamentarischen Ausschüssen der BVV behandelt werden würde. Aus Sicht der CDU-Fraktion Reinickendorf wird die Umsetzung der sinnvollen Maßnahme damit bewusst verzögert.
Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Reinickendorf, Niklas Graßelt, sagt dazu deshalb: „In der Verkehrspolitik müssen wir den Blick weiten. Der Alte Bernauer Heerweg sollte für einen gesunden Verkehrsmix aus Fahrrad-, Auto- und Busverkehr genutzt werden, um unterschiedliche Bedürfnisse zu erfüllen. Einseitig auf eine Fahrradroute zu setzen, hieße die Pendlerproblematik sowie das gestiegene Verkehrsaufkommen zwischen Reinickendorf und Pankow nicht zu berücksichtigen und die vom Durchgangsverkehr geplagten Lübarser im Stich zu lassen.“
Die Ertüchtigung des Alten Bernauer Heerwegs ist aus den dargelegten Gründen auch nicht im Doppelhaushaltsplan des Bezirks für die Jahre 2022/23 enthalten. Sie wird lediglich noch in der Investitionsplanung des Bezirksamtes Reinickendorf gelistet.