BVV Reinickendorf beschließt CDU-Antrag: Keine Windkraftanlage in der Jungfernheide – CDU warnt vor schwerwiegenden Eingriffen in geschützten Naturraum

Die CDU-Fraktion Reinickendorf spricht sich klar gegen die Errichtung einer Windkraftanlage in der Jungfernheide aus. Das Gebiet ist einer von acht Standorten, die von der Senatsverwaltung im Rahmen des aktuellen Beteiligungsverfahrens zur Windflächenplanung in Berlin zur Diskussion gestellt wurden.

„Windkraft ja – aber mit Vernunft. Die Jungfernheide ist keine Baufläche, sondern ein schützenswerter Naturraum und bedeutendes Naherholungsgebiet für unseren Bezirk,“ sagt Sylvia Schmidt, Vorsitzende der CDU-Fraktion Reinickendorf.

Die Jungfernheide zählt zu den ökologisch sensibelsten Waldgebieten Berlins. Sie erfüllt vielfältige Funktionen: als Biotop für seltene Tier- und Pflanzenarten, als Kaltluftentstehungsgebiet mit klimaregulierender Wirkung und als grüne Lunge für Reinickendorf und Charlottenburg-Nord. Darüber hinaus ist sie für viele Menschen im Berliner Norden ein wichtiger Rückzugs- und Erholungsort.

„Ein so massiver Eingriff in ein gewachsenes, geschütztes Waldökosystem wäre aus natur- und klimaschutzfachlicher Sicht unverantwortlich – und ein falsches Signal in Zeiten, in denen Stadtgrün und Biodiversität an Bedeutung gewinnen,“ warnt Schmidt.

Sylvia SchmidtSylvia Schmidt

Berlin ist gesetzlich verpflichtet, bis Ende 2027 mindestens 0,25 Prozent seiner Landesfläche als sogenannte Windvorranggebiete auszuweisen. Die CDU-Fraktion Reinickendorf unterstützt dieses Ziel grundsätzlich, fordert jedoch eine Abwägung, bei der der Schutz intakter Natur höchste Priorität behält.

„Wir müssen bei der Energiewende darauf achten, dass sie nicht zulasten der letzten verbliebenen naturnahen Flächen in der Stadt geht. Klimaschutz und Naturschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Sie gehören zusammen,“ so Felix Schönebeck, umweltpolitischer Fachsprecher der CDU-Fraktion, weiter.

BVV beschließt CDU-Antrag gegen Windkraftstandort Jungfernheide

In der heutigen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Reinickendorf wurde ein von der CDU-Fraktion eingebrachter Dringlichkeitsantrag zum Erhalt der Jungfernheide mehrheitlich beschlossen. Der Antrag war von Felix Schönebeck eingebracht worden.

„Der Eingriff in das sensible Waldgebiet der Jungfernheide in Tegel ist nicht akzeptabel. Schon gar nicht in einem Gebiet, das unter Schutz steht und eine solch zentrale ökologische Funktion erfüllt,“ betont Schönebeck.

Die CDU kritisiert, dass SPD, Grüne und FDP dem Antrag nicht zugestimmt haben – trotz der eindeutigen Bedeutung des Gebiets für Natur- und Artenschutz sowie Naherholung.

Ziel des Antrags ist es, ein klares Zeichen an den Berliner Senat zu senden, dass die Jungfernheide als Windkraftstandort aus Sicht des Bezirks ausgeschlossen werden muss. Da das offizielle Beteiligungsverfahren bereits Anfang Juli endet, sei es umso wichtiger gewesen, dass sich die BVV rechtzeitig positioniert.

„Wir rufen alle Reinickendorferinnen und Reinickendorfer auf, sich jetzt in die Bürgerbeteiligung einzubringen und für den Erhalt der Jungfernheide als Natur- und Erholungsraum einzustehen. Die Energiewende braucht die Unterstützung der Menschen – dafür muss sie nachvollziehbar, verantwortungsvoll und naturverträglich gestaltet sein,“ so Felix Schönebeck abschließend.